carla – die sozialen Unternehmen der Caritas – beschäftigen und qualifizieren jährlich 280 langzeitarbeitslose Menschen. Möglich wird dies durch die hohe Spendenbereitschaft der Vorarlberger Bevölkerung. Die Sammelmenge aus sechs Kleidercontainern bedeutet umgerechnet einen Arbeitsplatz in Vorarlberg. Zum Abschluss der „Orange Days“-Aktionstage vom 2. bis 5. Mai in den Vorarlberger Städten ziehen die Partner – Caritas, Land, Gemeinden und Städte sowie der Vorarlberger Umweltverband – eine zufriedene Bilanz.
Exakt 3.278 Tonnen Kleider wurden im vergangenen Jahr vorarlbergweit vom Caritas-Unternehmen carla gesammelt, zusätzlich 205 Tonnen Möbel und 4,5 Tonnen Elektrogeräte. Die „Orange Days“ in Feldkirch, Dornbirn, Hohenems und Bregenz machten deutlich, wie frühere Lieblingsteile noch einen sinnvollen Nutzen erfüllen:
- Kleider spenden schafft Arbeitsplätze in der Sortierung und im Verkauf. Mit der Sammelmenge aus sechs Kleidercontainern sichern die sozialen Unternehmen carla einen Arbeitsplatz in Vorarlberg! 400 Kleidercontainer stehen in ganz Vorarlberg bereit. Durchschnittlich spendet jeder Vorarlberger/jede Vorarlbergerin acht bis neue Kilogramm Kleidung pro Jahr an die Caritas.
- Kleider spenden schont die Umwelt: Mit der Gesamtsammelleistung in Vorarlberg gelingt es, jährlich knapp 12.000 Tonnen CO2-Emmissionen sowie 20 Milliarden Liter Wasser einzusparen.
- Kleider spenden hilft Menschen in Vorarlberg. Bedürftige erhalten Gutscheine für einen Gratisbezug von Kleidung, einlösbar in den fünf carla Second-Hand Shops.
- Kleider spenden schafft eine günstige und ökologisch sinnvolle Einkaufsquelle für Menschen mit kleiner Geldbörse sowie für Konsumbewusste. 82.000 KundInnen konnten 2016 in den carla-Shops in Bludenz, Feldkirch und Dornbirn, sowie in den Einkaufsparks in Altach und Lustenau begrüßt werden.
- Kleider spenden unterstützt zahlreiche Projekte für Menschen in Not in Vorarlberg sowie Caritasprojekte im Ausland.
Was wird aus meiner Kleiderspende?
63% der Gebrauchtkleidung ist weiter tragbar. Was davon in Vorarlberg benötigt wird - rund zwei Prozent der Gesamtmenge oder umgerechnet 60 Tonnen - wird in den Shops gratis abgegeben bzw. günstig verkauft. Die andere Ware entweder sortiert oder unsortiert verkauft. 24 Prozent der Sammelmenge können als Rohstoff in der Wiedervertretung eingesetzt werden. Der Rest muss als Textilabfall oder Restmüll entsorgt werden.
- Als Sachspenden kostenlos an Mitmenschen in Not über Gutscheine der Caritas Beratungsstelle „Existenz & Wohnen“ oder als Erstausstattungen für Flüchtlinge
- Verkauf in den Carla Shops in Feldkirch, Dornbirn, Lustenau, Altach und Bludenz für Kunden mit kleiner Brieftasche und Schnäppchenjäger sowie vermehrt an ökologisch bewusste Kundschaften, die mit ihrem Kaufverhalten Rohstoffe sparen wollen
- Schaffung von Arbeitsplätzen für Transitarbeitskräfte bis zu 280 Personen jährlich, die von den Tätigkeiten in den Carla Projekten profitieren. Die Sammelmenge aus 6 Containern schafft die Basis für einen Arbeitsplatz in Vorarlberg.
- Aus Verkaufserlösen (sortierte und unsortierte Ware) werden soziale Projekte der Caritas in Vorarlberg und im Ausland ermöglicht.
So wird die Sachspende zur Geldspende:
In Vorarlberg
- 6 Lerncafés in Vorarlberg bieten Nachhilfe für Kinder aus sozial schwachen Familien mit Problemen in der Schule
- 280 ausgebildete Freiwillige sind als Integrations- und Sozialpaten in ganz Vorarlberg aktiv, um Menschen in schwierigen sozialen Lebenslagen zu begleiten, Hilfen zugänglich zu machen und neue soziale Kontakte knüpfen zu helfen.
- Überbrückungshilfe für Notfälle der Beratungsstelle „Existenz&Wohnen“
Im Ausland
- In Äthiopien: Schulprojekte für Kinder, Gesundheitsversorgung für Kinder und Frauen, Brunnenprojekt, Neubau des Kinderspitals in Bushullo, Geburtenhilfeprogramm
- In Armenien: „Emils kleine Sonne“, Förderzentrum für Kinder und Jugendliche mit Behinderung
Und das sagen die Experten:
Johannes Rauch, Landesrat:
„Kleidung wird leider immer mehr zum Wegwerfartikel. Nach Berechnungen von Greenpeace wird ein T-Shirt heutzutage durchschnittlich nur noch etwa 1,7 Mal getragen. Mein persönlicher Rat: Überlegen Sie, ob Sie das neue T-Shirt wirklich brauchen und wo es hergestellt wurde. Im Land werden außerdem immer mehr kreative Lösungen angeboten, was wir mit nicht mehr gewollter oder tragbarer Mode machen können: Immer mehr Vereine und Privatpersonen organisieren Kleidertauschbörsen oder geben Sie Ihre Kleidung in die Gebrauchtkleidersammlung. Das schützt wertvolle Rohstoffe und stellt eine weiterführende ökologisch und wirtschaftlich sinnvolle Verwertung sicher.“
Markus Linhart, Bürgermeister Bregenz:
„Der Orange Day ist aus mehreren Gründen eine Veranstaltung, die viel Gutes bewirkt. Das Spenden von Kleidern, Möbel und Elektrogeräten hilft bedürftigen Menschen, bedeutet die Schaffung von Arbeitsplätzen und schont die Umwelt. An den vergangenen Tagen wurde ein sichtbarer Beitrag für die Gesellschaft, für unsere Mitmenschen sowie für die Umwelt geleistet. Das der Orange Sack ein Erfolgsprodukt ist, beweist die Tatsache, das jährlich über 3.200 Tonnen Kleidung und Schuhe gesammelt werden. Ich möchte mich bei der Caritas nicht nur für diese Aktion, sondern generell für ihr Engagement und für ihre Arbeit, die sie das ganze Jahr über leistet, sehr herzlich bedanken.“
Jürgen Ulmer, Umweltverband:
„Vermeiden, wiederverwenden und am Schluss richtig entsorgen: Das ist der Vorarlberger Weg für den Umgang mit Abfällen und Altstoffen. Gemeinden, Land, Umweltverband und viele Partner schaffen dafür gute Voraussetzungen. Ein dichtes Sammel- und Abgabenetz steht landesweit zur Verfügung. Jede und jeder von uns trifft hier jeden Tag Entscheidungen: Wie trenne ich? Was entsorge ich? Und fast noch wichtiger: Was kaufe ich ein? Denn wer Dinge länger verwendet oder wiederverwendet, schützt unsere Umwelt und bremst das Wachsen der Abfallberge. Die Gebrauchtkleidersammlung ist dafür ein sehr gutes Beispiel. Die Caritas bietet als Partner der Vorarlberger Gemeinden ein stimmiges System an, das ökologische und soziale Vorteile vereint. Trotzdem bitte daran denken: Der beste Abfall oder Altstoff ist jener, der erst gar nicht entsteht.
Walter Schmolly, Caritasdirektor:
Die Kleidersammlung ist für die Caritas ein sehr wichtiges Projekt, weil sie sehr stark hineinverwoben ist in die gesellschaftlichen Herausforderungen und Themen, die die Caritas beschäftigen. Das beginnt bei der Schaffung von Arbeitsplätzen für langzeitarbeitslose Menschen, über die ökologischen Aspekte – über die Kleidersammlung werden gebrauchte Kleidung, Möbel und Elektrogeräte einer sinnvollen Nachnutzung zugeführt – und es betrifft auch das Thema Armut. Auch einkommensschwächere Haushalte haben die Möglichkeit, in den Second-Hand-Shops gut erhaltene Kleidung günstig oder sogar gratis zu beziehen. Das Geld, das wir durch die Kleidersammlung lukrieren können, ermöglicht wiederum soziale Projekte im In- und Ausland, wie etwa die Lerncafés, das Sozial- und Integrationspatenprojekt, Menschen in Not im Inland sowie Projekte in Äthiopien und Armenien. Die Kleidersammlung bringt somit eine Win-Win-Situation für sehr viele Beteiligte.